Wer mit Schrauben arbeitet, trifft auf unterschiedliche Schraubenkopfantriebe – jede Antriebsart bringt eigene Eigenschaften, Vor- und Nachteile mit. In diesem Beitrag geben wir einen kompakten Überblick über die fünf gängigsten Varianten: Schlitz, Kreuz, Außensechskant, Innensechskant und Innensechsrund.
1. Schlitz (Flachkopf)
Beschreibung: Der Schlitz-Antrieb ist die älteste und einfachste Form des Schraubenkopfes. Er hat einen einzigen geraden Einschnitt.
Vorteile:
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Sehr weit verbreitet
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Mit einfachen Werkzeugen (Schlitzschraubenzieher, Klinge) zu verarbeiten
Nachteile:
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Hohes Risiko des Abrutschens ("Cam-Out")
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Nicht ideal für Maschinenmontage
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Schwieriger bei kleinen Schrauben
Einsatzbereich: Einfachere Holzverbindungen, dekorative Schrauben, antike oder historische Anwendungen.
2. Kreuz (Phillips / PH)
Beschreibung: Kreuzschlitzschrauben haben eine kreuzförmige Vertiefung, meist nach dem Phillips-Standard (PH).
Vorteile:
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Bessere Zentrierung als Schlitz
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Etwas mehr Drehmoment als Schlitz
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Weit verbreitet im Heimwerkerbereich
Nachteile:
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Immer noch anfällig für "Cam-Out"
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Verschiedene Kreuz-Standards (PH, PZ) sind nicht kompatibel
Einsatzbereich: Elektroinstallation, Möbelbau, Gerätereparaturen
3. Außensechskant (Sechskantschraube)
Beschreibung: Ein klassischer Sechskantkopf, der mit einem Maul- oder Ringschlüssel bzw. einer Nuss gedreht wird.
Vorteile:
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Sehr hohe Drehmomentübertragung
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Ideal für große und feste Verbindungen
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Leicht zugänglich mit Standardwerkzeugen
Nachteile:
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Braucht mehr Platz rund um den Kopf
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Nicht für versenkte Anwendungen geeignet
Einsatzbereich: Maschinenbau, KFZ-Technik, Konstruktionen mit hohen Belastungen
4. Innensechskant (Sechskant-Innenantrieb)
Beschreibung: Der Innensechskant ist eine Vertiefung in Form eines Sechsecks und wird mit einem passenden Schlüssel oder Bit betätigt.
Vorteile:
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Platzsparend
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Gute Kraftübertragung
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Schraubenkopf kann versenkt werden
Nachteile:
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Gefahr des "Runddrehens" bei ungeeignetem Werkzeug oder zu hohem Drehmoment
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Werkzeug muss exakt passen
Einsatzbereich: Möbelmontage, Maschinen, Fahrräder, Elektronik
5. Innensechsrund (6-kantige Rundform)
Beschreibung: Der Innensechsrund-Antrieb besitzt eine sternförmige Vertiefung mit sechs abgerundeten Zacken.
Vorteile:
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Sehr hohe Kraftübertragung
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Minimales "Cam-Out"
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Verschleißarm
Nachteile:
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Spezielles Werkzeug erforderlich
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Noch nicht überall verbreitet (aber auf dem Vormarsch)
Einsatzbereich: Automobilindustrie, Elektronik, Maschinenbau, hochwertige Holzverbindungen
Fazit
Die Wahl des richtigen Schraubenkopfantriebs hängt vom Anwendungsfall ab. Während Schlitz- und Kreuzschlitz eher in einfachen Anwendungen zu finden sind, bieten Innensechskant und insbesondere Innensechsrund eine moderne, sichere und langlebige Verbindungsmöglichkeit. Wer professionell oder regelmäßig mit Schrauben arbeitet, sollte auf hochwertige Werkzeuge und den passenden Antrieb setzen.